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Jetlag

Nach ca. 25h auf den Beinen bin ich gestern abend ziemlich tot ins Bett gefallen - aber erst nachdem mich mein Zimmergenosse Aaron noch eben im charmanten Nord-English auf seine kaputte Technik hingewiesen hat und dann einen saufen gegangen ist: “Mi Laptop is shit!”.

Hochbett, Canadiana Backpackers Inn

Ab 4 Uhr ca. war’s dann aber vorbei mit Schlafen. Ich hab mich noch bis 7 Uhr mit Dösen geschleppt, aber nachdem ich das erste Duschen gehört habe bin ich dann auch raus. Zwischen 8 und 9 Uhr ist hier unten im Aufenthaltsbereich angenehm ruhig, wohingegen ab 9 Uhr alles wach ist, schließlich gibt’s dann hausgemachte pancakes mit lecker maple syrup. Mit frischen Kopf und geselliger Runde ist das Kennenlernen auch gleich viel leichter. Und eh man sich’s versieht, erfährt man dass der Tischnachbar aus Berlin kommt und seit gestern in Kanada ist - wie klein die Welt doch ist. Dafür kommen wenigstens die anderen am Tisch aus den Niederlanden, Portugal und Schweden.

Frisch gestärkt stand dann erstmal Standard Sightseeing an: CN Tower + Harbourfront. Und ich muss sagen: Wow! Das ist mal verflucht hoch. Aber auch verflucht cool. Dem Tipp von Tina folgend bin ich schööön auf dem Glasboden gehüpft, wodurch die lustige spanische Familie plötzlich nicht mehr so lustig war und erstmal direkt verschreckt von der Plattform geflüchtet ist.

Canada (2009-09-02) - 019

Danach ging es runter an den See, die Beine am “urban beach” lang machen. Das ist so ne Art Strandbar, nur ohne Bar und mit Beton drumrum. Also eigentlich nur Sand, aber trotzdem nett. Am See lang wandert man durch verschiedene Parks bis man in den Music Garden kommt. Die Art und Weise wie dieser angelegt ist wurde auf Grundlage eines Musikstücks gemacht und soll so einzelne Passagen widerspiegeln. Morgen abend ist doch ein kleines Konzert, Bach. Da das ganze im Freien, im Grünen, am Wasser und dazu noch umsonst ist werde ich mir das vielleicht antun.

Canada (2009-09-02) - 032

Den weiteren Weg Richtung Union Station wollte ich nicht per pedes gehen, also ab in ein Streetcar aka Straßenbahn. Doch die wechseln nicht (ich hab hier nix passend) und haben auch keine Tageskarten. Lösung? Der Fahrer nimmt mich ohne Ticket mit, ich wolle ja eh zur Union Station, da könne man dann Tageskarten kaufen. Das sollte mir mal in Berlin passieren!

Gesagt getan, mit Ticket bewaffnet geht’s in die Mittagspause am Toronto Domion Square, dem Business Kaspar Paradies auf Erden: Nur Banken und Hochhäuser, nur Business Center, eins am anderen, und das ganze unterkeller mit dem Commerce Court, im Prinzip einem nicht enden wollenden Food Court - da gab’s quasi alles. Entsprechend eingedeckt habt ich mich dann schön oben hingesetzt und den anderen beim “arbeiten” zugeschaut. Da lief auch keiner an mir vorbei ohne von “benchmark”, “competitor”, “our options”, “risk” oder sonstwas zu schwafeln.

Canada (2009-09-02) - 046

Von hier aus hab den Eaton Center aufgesucht nur um direkt wieder raus zu flüchten. Die Ontario Tourism Information ist hier eh nicht mehr wie man mir sagt sondern im Gebäude gegenüber. Auskunftsfreudig ohne Ende hilft man mir hier weiter und deckt mich mit Infobroschüren für meine weitere Reise ein. Danach hab ich mich erstmal im Park lang gemacht und gepennt - mein Rhythmus ist noch nicht ganz da.